Kopfschmerzen mit Tuina Anmo lindern

Kopfschmerzen mit Tuina Anmo lindern

Spannungskopfschmerzen sind in unserer Gesellschaft sehr weit verbreitet. Sie können hervorragend mit Tuina behandelt und vorgebeugt werden.

Laut aktueller Studien leidet jeder zweite Erwachsene mindestens einmal innerhalb eines Jahres an Kopfschmerzen. Dabei sind Frauen mit ca. 57% gegenüber Männern mit ca. 44% häufiger betroffen. Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die beiden häufigsten Kopfschmerzerkrankungen Migräne und Spannungskopfschmerz. In diesem Beitrag lenke ich meine Aufmerksamkeit auf den Spannungskopfschmerz, da er sich sehr einfach und effektiv mit der Tuina & Akupressuranwendungen lindern lässt.

Die erwähnten Studien zeigen, dass insbesondere Erwerbstätige unter Kopfschmerzen leiden. Als TCM-Therapeuten verwundert uns das nicht, da wir den Spannungskopfschmerz auf der Symptomebene biao erstmal als eine Qi und Blutstagnation einordnen können und der Zusammenhang von Stress und Überbelastung im Beruf sehr offensichtlich scheint. Bei genauerer Betrachtung und dem Wissen, dass Kopfschmerzen oft „nur“ ein Symptom sind, ist eine Differenzierung und Ursachenforschung ben für eine gezielte Anwendung notwendig.

Der Kopf in der TCM

Der Kopf symbolisiert das größte Yang des Körpers und nimmt in unserer Gesellschaft, die kopfgesteuert ist, den größten Stellenwert ein. Wir zerbrechen uns den Kopf, durchdenken sekündlich alles und müssen immer mehr Reize insbesondere durch die Digitalisierung verarbeiten. Unsere Welt wird immer virtueller, wodurch der Yang Charakter überbetont wird und zu entsprechenden Ungleichgewichten und Symptomen führt. In diesem Fall steigt das Yang Qi seinem Charakter nach, massiv nach oben, staut sich im Kopf und obstruiert die dort befindlichen Meridiane. Im Extremfall äußert es sich dann in Spannungskopfschmerzen. Bei genauer Beobachtung können wir jedoch wahrnehmen, dass sich dieses Ungleichgewicht schon viel früher auch auf der shen Ebene bemerkbar macht. Unser Geist ist unruhig, er ist vernebelt, wir sind mit allen möglichen Gedanken, Problemen, Konzepten und auch Emotionen identifiziert und haben den Kontakt zum restlichen Körper verloren. Anstatt, dass die Energie im ganzen Körper zirkuliert, zentriert sie sich im Kopf und überlädt unser System. Man kommt kaum noch zur Ruhe und die Klarheit des Geistes ist eingeschränkt.

In diesem Kontext möchte ich auch den exogenen pathogene Faktor Wind energetisch betrachten, der sicherlich nicht allein für Kopfschmerzen verantwortlich ist, aber in Bezug zum Stress und den beschriebenen Lebensbedingungen von Bedeutung ist. Wind ist von seinem Charakter her ebenfalls yangig und trägt sehr viel Unruhe, Nervosität und Zerstreuung in sich. Die bereits erwähnte Digitalisierung ist ein unmittelbarer Ausdruck des „Windes“. Die Computerarbeit, die ständig wechselnden Anforderungen und die schnelle Verfügbarkeit führen zu einer Überforderung und einem Übermaß an Yang Qi. Auf Dauer wird sich daraus auch ein massiver Mangel an Yin entwickeln, welcher wiederum zu einem unkontrollierten Anstieg des Yang führt. Abhängig von der Konstitution und den Lebensbedingungen der Betroffenen zeigen sich dann verschiedene Ursachen für den Spannungskopfschmerz, die im Folgenden kurz aufgeführt werden:

Kopfschmerzen aus Sich der TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Kopfschmerzen nach ihrer Ursache und Lokalisation differenziert. Es wird zwischen äußeren und inneren pathogenen Faktoren unterschieden.

Äußere pathogene Faktoren:

Dazu gehören Wind, Kälte, Nässe und Hitze. Sehr häufig liegen Kombinationen vor. Wind-Hitze, Wind-Kälte und Hitze-Nässe sind oft zu beobachten.

Syndrom Muster:

Leber Qi Stagnation
Aufsteigendes Leber Yang
Leber Feuer
Leber Yin Mangel
Leber Blut Mangel
Gallenblasen Qi Stau, Gallenblasen Nässe-Hitze
Nieren Yin und Yang Schwäche
Qi und Blutstau
Milz Qi Mangel